#Be_Weekly 36

#Be_Weekly 36

Die Bilder aus dieser Woche stammen nicht aus meiner Heimat, nicht einmal aus Norddeutschland. Sondern aus dem wunderschönen Bad Orb in Hessen. Wir waren zu Verwandtschaftsbesuch in der Gegend und um der Hitze ein wenig entgegentreten zu können, haben wir dem Kurpark einen Besuch abgestattet. Nicht ganz uneigennützig, denn dort steht ein Gradierwerk. Und das ist ganz schön beeindruckend.

Mit dem Begriff Gradierwerk kann vielleicht nicht jeder etwas anfangen. Ein Gradierwerk ist ein Bestandteil des Salzgewinnungsprozesses aus einer Sole, man kann damit die Salzkonzentration erhöhen. Hierfür wird das Salzwasser über Reisig geleitet, das Wasser verdunstet dabei und das Salz bleibt an dem Reisig hängen. Genau das zeigt auch das Bild für diese Woche. Es sieht ein wenig auch wie Zuckerguss aus, hat geschmacklich überraschenderweise damit aber nichts zu tun.

Das Gradierwerk in Bad Orb entstand im Jahr 1806 als doppelwandiges Gradierwerk. Bedeutet, man kann zwischen den Wänden hindurchgehen und die salzhaltige Luft einatmen. Bei den aktuellen Temperaturen fungiert es auch als Klimaanlage. Für den Hausgebrauch vielleicht etwas unhandlich, aber bei den rund dreißig Grad, die wir bei unserem Besuch hatten, hatte es in seinem Inneren sehr angenehme Temperaturen. Es gibt am Gradierwerk auch Bänke, die zum Verweilen einladen. Das Wasserplätschern wirkt zudem noch entspannend.

Der Erhalt dieses Bauwerkes ist sehr aufwendig. Denn die ständige Berieselung mit dem salzhaltige Wasser greift das Holz an. Der Reisig, es handelt sich hier um Schwarzdorn, muss alle 15-20 Jahre komplett erneuert werden. In den Jahren 2000-2015 erfuhr das Werk eine Grundsanierung, die aufgrund der Größe sehr kostspielig war. Größe ist übrigens ein gutes Stichwort. Das Gradierwerk ist 156 Meter lang, 12 Meter breit und 18 Meter hoch. Es ist auch das letzte von ehemals zehn Gradierwerken in Bad Orb. Mehr Hintergrundinformationen gibt es bei den „Freunden des Bad Orber Gradierwerks e.V.“

Es war ein schöner Ausflug in den Kurpark und angesichts des doch recht dichten Laubdaches, war es trotz der Mittagszeit gut auszuhalten.


52 Bilder in 52 Wochen – darum gehts bei dem Projekt #be_weekly. Mehr Infos gibt es hier.

Meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter in diesem Jahr sind:

Melanie Schol


Stefan Seimer


Petra Georg


Henny Monel Ellermann


Klaus Sistenich


Carsten Schouler


Mark Diekmann


Günter Weber


Antje Teichler


Jörg Langer

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