Entrauschen in Lightroom – eine Freude

Entrauschen in Lightroom – eine Freude

Vor ein paar Monaten hat Adobe ein Update für Lightroom herausgebracht, genauer für Lightroom Classic, das ich in der Regel am Rechner verwende. Dieses Update beinhaltete KI-basiertes Entrauschen – und, man muss es so sagen, es ist leider geil. In den letzten Tagen habe ich mal ein wenig damit experimentiert, und möchte Euch hier einmal ein paar Vergleichsbilder zeigen.

Für die Experimentiererei habe ich tief ins Archiv gegriffen und mir Aufnahmen herausgesucht, die damals mit meiner Nikon D700 entstanden sind. Damals war sie in Sachen „Rauscharmut“ noch ganz vorne mit dabei, was den damaligen Stand der Technik angeht. Die Aufnahmeumstände waren spannend. Es war dunkel und es war sehr feucht, es hatte unmittelbar vor den Aufnahmen noch geregnet. Was für die Lichtstimmung gut war – und ich hatte eine Regenjacke dabei 🙂

Im Folgenden sehr Ihr immer ein Vorher- und ein Nachherfoto. Dazu sei gesagt, dass die Vorherfotos in der Form nie rausgegangen sind. Denn ich habe sie jetzt noch einmal neu bearbeitet und dabei teilweise die Belichtung deutlich hochgezogen, was dann auch zu teilweise sehr fiesem Rauschen geführt hat. Damals musste ich mich da zusammenreißen und deutlich vorsichtiger mit dem Belichtungsregler umgehen. Das war halt vor 11 Jahren Stand der Technik. Es sei denn, man hatte eine D3s oder sogar schon eine D4, die waren in Sachen Rauschen schon spürbar besser.

An dem einen oder anderen Bild habe ich mir erlaubt, in der finalen Version den Bildschnitt etwas anzupassen. Aber das spielt keine Rolle. Es ist eindrücklich zu sehen, was diese neue Möglichkeit des Entrauschens leistet, selbst bei diesen fürs Web heruntergerechneten Versionen. Man muss allerdings dabei eines im Hinterkopf haben: Es ist kein Allheilmittel. Wenn man es übertreibt, kommt auch die KI ins Schleudern und verwirft Details, die wichtig sind, oder verfälscht die sogar ganz. Deshalb muss man jedes Bild einzeln betrachten und den Regler mit Fingerspitzengefühl in die eine oder andere Richtung ziehen. Dann allerdings, kann man sehr ansehnliche Ergebnisse erzielen.

Die ich übrigens mit der bisherigen, manuellen Methode nicht erzielen konnte. So macht das entrauschen Spaß und erfreut sich am Ergebnis. Eines muss man aber im Hinterkopf haben: Wer knapp mit Plattenplatz ist, der möge sich überlegen, welche Bilder zu entrauschen sind. Denn zumindest Lightroom Classic erzeugt dafür je ein DNG-File. Beim letzten Bild werden so aus rund 12 MB Nikon-Raw-Datei ein 33 MB großes DNG. Zur Erinnerung: Die Nikon hatte damals gerade mal 12 Megapixel. Da sind wir heute sehr weit von weg. Bei meiner Fuji X100V mit 26 Megapixeln, liegt eine RAW-Datei bei ungefähr 24 bis 25 MB. das dazugehörige DNG liegt dann schon bei 82 MB. Die Dateigrößen sind natürlich auch abhängig von den Bildinhalten. Nach meinen bisherigen Erfahrungen ist das DNG am Ende immer ungefähr dreimal so groß wie das ursprüngliche RAW.

Es geht aber ja auch nicht darum, jedes Bild mit der KI entrauschen zu wollen. Es ist aber gut, diese Reserven zu haben, um für bestimmte Bilder noch ein Tool an der Hand zu haben, um es etwas vom Rauschen zu befreien. Nicht jedes Bild muss entrauscht werden, im Gegenteil. Es gibt auch Bilder, die leben davon, oder es schadet ihnen zumindest nicht. Alles immer glattzubügeln muss nicht sein. Es ist aber gut, es zu können, wenn man es denn muss.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert