#Be_Weekly 33

#Be_Weekly 33

Es klingt wie ein Schildbürgerstreich, wenn an ein und demselben Tag gleich zwei wichtige Querungen über die Schlei außer Betrieb gesetzt werden. Gerade für die Menschen aus der Region bedeutet dies Umwege von bis zu 30 Kilometern. Gibt es nicht? Doch, gibt es. Seit Montag sind sowohl die Brücke Lindaunis für den Fahrzeugverkehr gesperrt, als auch die Fähre Missunde außer Betrieb gesetzt. Kann man machen, ist aber für die betroffenen Menschen nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer.

Die Schlei erstreckt sich von Schleimünde bis Schleswig rund 42 Kilometer ins Land. Hier macht es Sinn, in Abständen Querungen für die Menschen zu haben, die an das gegenüberliegende Ufer gelangen wollen. Und das sind in der Tat einige Menschen – die Touristen noch nicht mitgerechnet. Die Querungen gehören zur Lebensader der Region. Gequert wird die Schlei in Kappeln mit einer Klappbrücke, in Arnis, mit einer Seilfähre, in Lindaunis mit einer kombinierten, einspurigen KFZ- und Eisenbahnklappbrücke und zu guter Letzt in Missunde, ebenfalls mit einer Seilfähre.

Zwei dieser Querungen fallen erst einmal weg, das sind Missunde und Lindaunis. Missunde bekommt zwei neue Anleger für eine elektrisch betriebene Fähre, die nächstes Jahr in Betrieb gehen soll. Und die Brücke Lindaunis muss einem Neubau weichen. Bleibt für viele Menschen nun noch der Umweg über Kappeln oder Schleswig, um über die Schlei zu kommen. Die Fähre Arnis kann den Verkehr schlicht nicht auffangen.

Ich habe das zum Anlass genommen, die beiden Baustellen zu besuchen. In Missunde sieht man noch nicht allzu viel, die Baustelle ein eingerichtet, die Fähre hat irgendwo eine temporäre Heimat gefunden. Die Baustelle in Lindaunis besteht schon viel länger. Aber durch die Sperrung des Verkehrs und Aufrechterhaltung des Fußgänger- und Radverkehrs, bot sich die Chance, die Brücke einmal in Ruhe zu betrachten. Und da war sie wieder, diese Wehmut. Wissend, dass die Zeit dieser Ingenieursleistung in nicht zu weiter Zukunft abläuft. Mich faszinieren so alte Brücken, wo man noch sehen kann, wie sie mal konstruiert wurden. Heute verschwindet das alles hinter langweiligem Beton.

Und so habe ich die Gelegenheit genutzt, doch noch ein paar Detailbilder zu machen. In ein paar Jahren wird die Brücke Vergangenheit sein.

Aber noch hebt sich die Fahrbahn ein paar Mal am Tag stolz in den Himmel.


52 Bilder in 52 Wochen – darum gehts bei dem Projekt #be_weekly. Mehr Infos gibt es hier.

Meine Mitstreiterinnen und Mitstreiter in diesem Jahr sind:

Melanie Schol


Stefan Seimer


Petra Georg


Henny Monel Ellermann


Klaus Sistenich


Carsten Schouler


Mark Diekmann


Günter Weber


Antje Teichler


Jörg Langer

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