Was aus einem Foto wird – Teil 4

Was aus einem Foto wird – Teil 4

In den letzten Tagen habe ich mal wieder etwas durch Bilder geblättert und experimentiert. Dabei ist dann wieder etwas entstanden, was ich nicht vorenthalten möchte. Bearbeitet wurden die Bilder mit Lightroom CC classic, ähnliche Ergebnisse sollten sich aber auch mit anderen Programmen erzielen lassen.

Es geht heute um zwei Bilder die aber auf die gleiche Art und Weise bearbeitet wurden und aus deren Bearbeitungen ich für mich auch ein Preset abgeleitet habe. Hier das erste Bild, entstanden letztes Jahr in Schweden in der Schärenlandschaft um Karlskrona:

Auf den ersten Blick ein eher langweiliges Bild. Motiv nett, aber sonst eher so „semi“. Wenn den überhaupt, nichts was man sich daheim an die Wand hängen würde. Es gibt natürlich (RAW-)Bilder die aus der Kamera kommen, bei denen muss man einfach nur den Kontrast etwas anheben, vielleicht noch etwas nachschärfen und das war es dann. Hier eher nicht so. Wie schon bei diesem Beispiel braucht es manchmal etwas Abstand um einfach in der Nachbearbeitung eine Inspiration umzusetzen. Dabei ist es am Ende nicht einmal sonderlich aufwendig was ich hier gemacht habe. Nach der Kontrastanhebung erfolgte eine Korrektur in den Weißtonwerten nach oben und in den Schwarzwerten nach unten. Prinzipiell stimmte die Gesamtbelichtung, aber für die Betonung die mir vorschwebte musste das Bild insgesamt etwas dunkler werden, somit habe ich die Belichtung fast eine halbe Blendenstufe nach unten korrigiert. Ich wollte einen krassen Bildlook, somit landete der Klarheitenregler bei +100 und den Dynamikregler habe ich dann auch noch etwas aufgezogen. Zu guter Letzt kam dann noch der Radialfilter zum Einsatz, den ich um das Hauptmotiv gezogen habe. Hier erfolgte im Weißabgleich, in der Belichtung und in den Tiefen eine Korrektur nach oben. Zusammen gefasst sieht das dann so aus:

Das diese Korrekturen auch mit anderen Bildern funktionieren zeigt das folgende Beispiel, wo ich die gleichen Korrekturen eingesetzt habe, lediglich die Position des Radialfilters musste ich anpassen.

Das sind wieder so die Momente der digitalen Fotografie die ich so liebe. Man kann ein Bild so zeigen wie es aus der Kamera kommt, man muss aber nicht. Es kommt eben auf den Einsatzzweck drauf an. Die Puristen werden dann sagen, das ist keine Fotografie mehr. In diesen Beispielen würde ich sagen: stimmt. Es ist ein Gesamtwerk aus Fotografie und Nachbearbeitung und ganz ehrlich, ich finde das an dieser Stelle auch legitim. Außerdem macht es Spaß. 🙂

4 kommentare

Eine Bearbeitung, die mir echt gefällt. Viele bearbeiten ihre Bilder so lange, bis diese irgendwie nur noch künstlich aussehen. Dass eine Bildbearbeitung, bei der man weiss, was man macht, auch die Aussage unterstützen kann (und nur darum geht es ja eigentlich auch bei der Verschiebung der Regler in LR), zeigst Du in diesem Beispiel richtig gut.

Danke Ralf 🙂 Also „etwas“ künstlich ist es ja schon und ich gebe zu, die Bilder die ich in unsere private Diashow letztes Jahr geworfen habe um sie der Family zu zeigen, sind schon zurückhaltender bearbeitet. Aber ich finde es einfach immer wieder faszinierend was man heute alles machen kann wenn man es denn will. Und es gibt eben Momente, da will ich einfach ausprobieren und Bilder so interpretieren wie ich sie in dem Augenblick fühle. Gerade bei freien Arbeiten habe ich eben diese Freiheit. Dafür bin ich auch sehr dankbar, dass ich eben diese Möglichkeiten habe. 🙂

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