#WeeklyBoys 39

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Wenn ich an den alten Elbtunnel in Hamburg denke, dann erinnere ich mich an zwei Empfindungen die ich zu diesem Bauwerk habe. Die Spanne ist da ziemlich weit, reicht nämlich von „unheimlich“ bis hin zu „faszinierend“. Wobei Spanne ist da eigentlich auf der falsche Ausdruck, denn eigentlich sind es nur diese beiden Empfindungen die ich zu diesem Tunnel habe. Was daran liegt, das zwischen meinem ersten Besuch des Tunnels und dem darauf folgendem mehrere Jahrzehnte gelegen haben.

Meine erste Begegung mit dem St. Pauli-Elbtunnel wie er offiziell heißt, liegt lange zurück. Alterstechnisch war ich noch im einstelligen Bereich und ich war mit meiner Großmutter in Hamburg unterwegs. Es ergab sich irgendwie, dass wir auf die Südseite der Elbe wollten und so rollte Großmutters 911 Porsche dann in einen der Aufzüge des Tunnels. Ich fand das unheimlich. Grundsätzlich hatte ich mit dem Benutzen von Aufzügen kein Problem. Aber ein ganzes Auto? Wir kamen aber heil unten an und durchfuhren die knapp 425 Meter lange Röhre. In Steinwerder ging es dann wieder ans Tageslicht.

Es dauerte dann bis 2006 bis ich den Tunnel wieder betrat, damals nicht als Intention ihn als Verbindung zu nutzen, sondern einfach zum Fotografieren. Erst im darauffolgenden Jahr habe ich ihn dann mit meinem Auto auch einmal durchfahren – und war immer noch fasziniert. Denn inzwischen war mir klar: die Aufzüge würden halten und das gesamte Bauwerk ist technisch ein großartiges Werk. Das in diesem Jahr übrigens 110 Jahre alt wird. Aktuell kann der Tunnel auf Grund von Sanierungsarbeiten nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad durchquert werden. Ob man dann später mit seinem Auto dort wieder durchfahren können wird vermag ich nicht zu sagen. Wenn es denn dann wieder geht sollte man sich aber vorher mit den technischen Daten seines Fahrzeuges beschäftigen. Denn die Spurbreite beträgt gerade mal 1,92m. In der Oberklasse könnte das dann schon eng werden.

Der Tunnel ist gebaut worden, weil auf der Südseite der Elbe der Hafen und die Werften mehr und mehr wuchsen. 1895 waren im gesamten Hafen 20.000 Werft- und 25.000 Hafenarbeiter beschäftigt. Die damals eingesetzten Fähren konnten die Menschenmengen nicht mehr bewältigen. So entschied man sich dann für den Bau eines Tunnels mit Aufzügen. Der Bau an sich ist schon eine eigene Geschichte wert. Denn während man auf der St. Pauli-Seite einen relativ festen Boden vorfand und man einen Ring ausheben konnte, so musste man auf der Steinwerder Seite mit einem Senkkasten arbeiten da der Untergrund zu weich war. Die Röhren selbst wurden dann im Schildvortriebsverfahren erstellt, ähnlich wie wir es heute auch kennen. Nur deutlich „rustikaler“.

Da mein letzter Besuch nun auch schon wieder einige Jahre her ist, war es mal wieder an der Zeit den Tunnel zu besuchen. Zugegeben, ich war erstaunt wie viel Betrieb da herrschte. Es war ja schließlich auch schon Abend als Jörg, Stefan und ich dort aufliefen – und irgendwie unser Wetzlar-Treffen fortsetzen 🙂

Wenn man an Fotos vom alten Elbtunnel denkt, dann ist das wohl meist fotografierte Motiv die lange Flucht der Tunnelröhre entlang. Habe ich natürlich auch fotografiert wobei es nicht so richtig schön war, denn wie erwähnt war da ziemlich viel Betrieb. Allerdings habe ich mich für eine andere Ansicht entschieden, für einen Blick zur Kuppel des Eingangs auf der St. Pauli-Seite.

Im üblichen Beiwerk gibt es auch ein paar Bilder von Oberhalb.

Und auch hier fand der Abend einen leckeren Abschluss.


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