Wir Fotografen leben zwangsläufig auch im einer Welt der IT. Damit ändern sich im Laufe der Zeit Hard- und Software – aber nicht nur. Auch persönliche Fähigkeiten verändern sich, man lernt immer dazu und das ist auch gut so. Ich möchte das einmal anhand eines Beispieles verdeutlichen.
Und zwar greife ich dazu auf ein Bild aus meiner Boston-Reise 2009 zurück. Es zeigt den Blick auf die Rowes Wharf. Wie man auf dem ersten Bild sieht, war es an dem Tag sehr diesig, was ein kontrastarmes Bild zu Tage förderte. Ein typisches Urlaubsfoto eben.
Wieder daheim habe ich mich an dieses Foto gesetzt und es in Lightroom 2.4 nachbearbeitet. Schon besser, aber immer noch nicht toll. Man hätte hier sicherlich noch etwas mit der Klarheit herausholen können, Problem war an der damaligen Prozess-Version nur, dass da auch sehr schnell Halo-Effekte entstanden. Die ich an anderer Stelle gerne mal genutzt habe (und die ich heute teilweise wirklich vermisse), hier aber völlig unpassend waren. Ergo blieb es dabei.
Die aktuelle Version profitiert ganz enorm von dem, was Lightroom (aktuell als 2015 CC) heute kann. Wesentliche Korrekturen sind über Dunst entfernen, Klarheit und den Korrekturpinsel (Weißabgleich) erfolgt. Und das Ergebnis sieht einfach mal komplett anders aus als das Originalfoto.
Dazu sei bemerkt, dass das Original als RAW vorliegt. Ob ich aus einem JPG noch soviel hätte herausholen können – ich bin nicht sicher. Ich bin eh ein Freund von RAW aber gerade bei kritischen Bildern macht es Sinn in diesem Format zu fotografieren, um die komplette Bandbreite der Korrekturmöglichkeiten nutzen zu können. Und wie man an diesem Beispiel sieht, selbst wenn man heute noch nicht die Möglichkeiten hat, alles das zu korrigieren was man gerne machen würde, in ein paar Jahren sieht das vielleicht ganz anders aus. Einer der Gründe, warum ich mir auch immer dreimal überlege, ob ich ein Bild final lösche oder es noch länger aufbewahre.
Hier noch einmal die Bilder im direkten Vergleich: