Föhr – da war ich schon. Amrum – da war ich schon. Sylt – da war ich schon. Pellworm – da war ich noch nicht.
Über Pellworm wusste ich nicht viel mehr als das es eine der nordfriesischen Inseln vor Schleswig-Holsteins Westküste war. Hatte mich zugegebener Weise auch nie so richtig interessiert. Bis, ja bis meine Freundin meinte, wir sollten da mal hinfahren. Pfingsten würde sich anbieten. Früher war sie oft auf „Pelle“, in den letzten Jahren weniger, aber doch immer wieder mal. „Aber nur, wenn Du ins Nichts willst“, so oder so ähnlich ihre Ankündigung. „Nichts“ war und ist da relativ zu sehen. Wer Remmidemmi sucht, ein 24 Stunden Unterhaltungsprogramm für Touristen und andauernde Animation, wer auf Promipromenaden und immer währenden Tammtamm aus ist, der ist auf Pellworm eher suboptimal aufgehoben.
Pellworm ist eher die leise Insel unter der nordfriesischen Eiländern. An sich genau das, was wir für Pfingsten suchten. Wochen voller Stress lagen hinter uns und den Geist einfach mal runterfahren zu können, das klang schon sehr verlockend. Gesagt, beschlossen und Ferienwohnung gebucht. Mit der letzten Fähre am Freitagabend übergesetzt, Wohnung bezogen – und schon entspannen. Kaum angekommen entfaltete diese Insel ihren Zauber, der einfach darin bestand Ruhe auszustrahlen. Allein schon die Ferienwohnung war einfach niedlich und nahm uns einen Teil der Last der letzten Wochen.
Und so sollte es weiter gehen. Hektik ist anders, ob im Restaurant, beim Kaufmann oder an der Pommesbude – überall wurde Ruhe ausgestrahlt. Und nein, das hiess nicht, das man die Kundschaft warten liess. Zügig wurde man versorgt, aber dennoch mit einer Ruhe die ihresgleichen sucht. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Und es tat gut. Es war fast wie auf einem anderen Planeten, jedenfalls ganz weit weg vom kräftezehrenden Alltag.
Vielleicht liegt das auch daran, dass ein gefühlt nicht unerklecklicher Anteil der Bewohner Pellworms Schafe sind. Kaum ein Deich auf dem sie nicht zu finden sind, friedlich das Gras kurz haltend und so tun als hätten sie die Ruhe erfunden. Die Tiere liessen sich nicht irritieren, auch nicht von dem Menschen mit seiner Strandliege, der sich seinen Weg durch den Weidegrund der Deichbewohner bahnte. Stoisch kürzten sie Halm um Halm.
Bewegten mich auf dem Festland permanent Gedanken über das nächste Shooting, kommende Investitionen, ToDos fürs Büro – hier auf „Pelle“ saß ich mit meiner Liebsten am Meer und liess Gedanken einfach Gedanken sein. Einfach den Blick über das Wasser und über die Landschaft schweifen lassen und an nichts denken. Da war es, das „Nichts“ das mir versprochen wurde. Und es war gut. Und ja, vielleicht habe ich dann doch nicht nur an „Nichts“ gedacht, denn ich hatte den Kopf mal wieder frei für ein eigenes kleines Fotoprojekt. „Pelle in schwarz-weiss“. Spontan entstanden. Auf der Fähre nach Pellworm.
Tolle Fotos! Die gefallen wirklich ausgesprochen gut.
Danke schön 🙂 Alles mit der NEX entstanden. Die benutze ich mittlerweile nur noch in der Freizeit. Jedenfalls solange es nicht zu actionlastig wird, das ist nicht so unbedingt ihr Metier.
Ein toller Bericht. Pellworm… muss ich mir merken!
Mach das. Über eines muss man sich allerdings im Klaren sein: Auf Pelle gibt es keinen Sandstrand. Wer sich daran nicht stört und einfach mal etwas Ruhe sucht, der ist da genau richtig. 🙂