Sofortbild – also fast

Sofortbild – also fast

Im Laufe seines fotografischen Lebens “fällt” man über viele unterschiedliche Dinge, die einen mal mehr, mal weniger inspirieren. Die man mal umsetzt und mal eben auch nicht. In meiner Jugend, also im letzten Jahrtausend, waren neben den “klassischen” analogen Kameras auch Polaroidkameras, aka Sofortbildkameras, beliebt. Auch ich fand es sehr faszinierend, ein Bild zu schießen und kurz darauf selbiges in Papierform in Händen zu halten. Bei dem Gedanken ist es allerdings geblieben und es zog keine Polaroid bei uns ein.

Viele Jahre später, ich war schon längst digital unterwegs, Polaroid als Unternehmen gab es nicht mehr, da schwappte aber wieder eine Welle in Sachen Sofortbild hoch. Für die alten Kameras wurden wieder Filme produziert. Was mich dann wieder triggerte und meine Überlegung, doch so eine Kamera anzuschaffen, befeuerte. Eine SX-80 hätte ich gerne gehabt – blöderweise war ich da nicht alleine und die Dinger waren schandbar teuer. Nicht so teuer, wie eine Rolleiflex, die ich auch gerne gehabt hätte – was aber ein anderes Thema ist. Sei es drum, ich konnte mich nicht durchringen, die entsprechenden Taler zu investieren, so ging auch diese Runde an mir vorbei.

Man könnte jetzt sagen, aller guter Dinge sind drei, denn irgendwann landete eine Fujifilm X100V in meinem Haushalt, die immer noch meine Lieblingskamera ist. Selbstverständlich ist diese Kamera darauf vorbereitet, auf die Instax-Drucker von Fuji zu drucken. Das wäre ja so ähnlich wie eine Sofortbildkamera, mit dem Vorteil, ich hätte noch eine digitale Version. Was soll ich sagen. Ich konnte mich zwischen den Formaten nicht entscheiden, so blieb auch Runde drei ergebnislos.

Nun folgte Runde vier. Mein lieber Freund Jörg Langer, der in solchen Dingen viel entscheidungsfreudiger ist als ich, hat auf Youtube die Fuji Instax Evo Wide vorgestellt. Mich hat dabei weniger die Kamera interessiert (Sorry Fuji), vielmehr das Format. Es kam, was kommen musste, die grauen Zellen kamen wieder ins Rotieren. Jörg wird diese Kamera unter anderem auch als Drucker auf Hochzeiten für “Schnelle Prints zwischendurch” verwenden und ich denke, da ist das Wide-Format genau richtig. Mir ist es aber für meinen Bedarf zu groß. Im Nachgang haben Jörg und ich das Thema ausdiskutiert und obwohl ich zunächst zum Miniformat tendierte, habe ich mich vom Square überzeugen lassen. Und da Jörg sich von seinem Square-Drucker trennen wollte, war das eine Win-Win-Situation. So hat der Drucker jetzt ein neues Zuhause und die beiden ersten Testdrucke liegen neben ihm auf dem Schreibtisch.

Für mich bedeutet das auch wieder eine neue Inspiration. Denn, wie der Name schon sagt, druckt der Drucker square, also quadratisch. Mit den “klassischen” Bildformaten komme ich da natürlich nicht weit. Klar lässt sich auch aus solchen Bilder ein Quadrat schneiden, aber oft macht es Sinn, ein Foto von vornherein als Quadrat anzulegen, wenn es denn auch so gezeigt werden soll. An der Stelle kommt mir wieder meine X100V entgegen, denn die beherrscht eben dieses Format. Das bedeutet, die JPGs werden quadratisch gespeichert, die RAWs natürlich mit der vollen Bildauflösung der Kamera. Aber gerade dann, wenn man nicht mehr in die Nachbearbeitung will, und sich (hoffentlich) Mühe gibt, das Bild fertig in der Kamera zu produzieren, braucht es das RAW nicht mehr. Und, auch das habe ich schon ausprobiert, ich kann in der Tat direkt aus der Kamera auf den Drucker drucken. Das ist dann fast wie Sofortbild :-).

Danke Jörg, für diese Inspiration. Was wieder einmal zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur seine eigene fotografische Suppe zu kochen, sondern auch zu schauen, was machen andere Fotomenschen.

2 kommentare

Freue mich sehr für Dich und auch über diesen Artikel. Hab viel Freunde.
Das ist Fotografie wie sie sein soll – mit Emotionen die sie erzeugt.
Hach und so.
Beste Grüße – Euer Jörg

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