Popup-Blitz – Spielzeug oder Hilfsmittel?

Popup-Blitz – Spielzeug oder Hilfsmittel?

Dieser Artikel, ich sage es gleich, wird etwas sonylastig. Dennoch gilt er sicher auch an anderer Stelle und auch für meine alten Nikons ist der Popup-Blitz ein Thema – ähnliches wird sicher auch für andere Hersteller gelten, allerdings bin ich dort nicht so im Thema wie bei meinem eigenen Equipment. Wenn es also in technische Details geht, möge man mir nachsehen wenn ich mich da auf meine Kameras beziehe. Warum ich das diese Artikel überhaupt schreibe? Weil Sony etwas gemacht hat was ich absolut nicht nachvollziehen kann und was ein Grund war die Nachfolgerin meiner a6500 nicht zu kaufen.

Was ist denn überhaupt ein Popupblitz? Damit meint man landläufig die kleinen Blitze, die in vielen Kameras eingebaut sind und die man bei Bedarf ausklappen kann. Vorteil: man hat immer einen Blitz dabei. Nachteile: sie sind nicht übermäßig leistungsfähig und bei vielen Kameras können sie nur ein nach vorn gerichtetes Blitzlicht abgeben. Für klassische Portraits eher suboptimal, es sei denn man mag den fotografierten Menschen nicht. 😉 Wenn man aber in der Situation ist, Licht zu benötigen und keinen Aufsteckblitz dabei hat, dann ist das kleine Helferlein besser als gar nichts. Muss man mal klar so sagen. Und z.B. bei den Nikon DSLRs hat das Teil sogar eine Zusatzfunktion, dazu aber später.

Bei der A6x00-Reihe von Sony hat dieser Blitz eine Besonderheit: man kann ihn nach dem Ausklappen an die Decke richten. Somit kann man mit den Blitz nicht nur das Motiv direkt anblitzen, was in der Regel zu harten Schatten und flachen Motiven führt, sondern es ist möglich ein weiches Licht zu produzieren, wie es sonst nur mit einem Aufsteckblitz machbar wäre.

Ich möchte Euch das einmal anhand einer kleinen Bilderreihe demonstrieren. Die beiden ersten Bilder sind ohne Blitzlicht gemacht. Das erste Bild ist so wie die Kamera es ihrer Meinung nach korrekt belichten würde. Ergebnis: durch den hellen Hintergrund säuft der Vordergrund komplett ab. Im zweiten Bild habe ich die Belichtung nach oben korrigiert. Der Vordergrund stimmt zwar nun im Wesentlichen, aber in den Randbereichen brennen die Lichter einfach aus. Bild Nummer drei zeigt den Einsatz des Blitzes wenn man ihn direkt auf das Motiv richtet. Schön ist anders. Bild vier zeigt wie es aussieht, wenn man den kleinen Blitz an die Decke richtet. Das Licht ist deutlich softer und es brennt nichts aus.

Mir hat dieser kleine Blitz auf die Art und Weise da Leben schon das ein und andere Mal erleichtert. Entweder hatte ich den Aufsteckblitz nicht dabei oder für ein oder zwei Fotos wo ich blitzen musste konnte das Ding in der Tasche bleiben. Klar, auf Grund seiner Größe und der überschaubaren Leistung kann er einen Aufsteckblitz nicht ersetzen. Aber es gibt Situationen da leistet er gute Dienste. Zumindest in der Art und Weise wie Sony ihn verbaut hat.

Um so weniger habe ich verstanden, warum bei der A6600 auf eben diesen Blitz verzichtet hat. Wenn man sich die Profi-DSLRs anschaut, dann haben die alle samt keinen eingebauten Blitz an Bord. Da macht es aber auch unter dem Gesichtspunkt von Staub- und Nässeschutz Sinn. Das Sind aber auch Boliden die für schwere Einsatzzwecke gedacht sind, also echte Highend Profiwerkzeuge. Dort sehe ich die A6x00-Reihe einfach nicht. Sicherlich sehe ich da je nach Modell den semiprofessionellen Bereich, aber für alles darüber gibt es die A7/A9. Von daher hätte man den Blitz meiner Meinung nach da ruhig an Ort und Stelle lassen können. Daher einer der Gründe, waru ich die A6600 im Regal habe liegen lassen, weil der Mehrwert den sie mir bieten würde in keinem Verhältnis zum Anschaffungspreis steht und sie mich in meiner Art der Fotografie nicht wirklich weiter bringt.

Goodies

Oben erwähnte ich, dass z.B. im Hause Nikon der Popup-Blitz noch eine weitere Funktion übernehmen kann. Man kann ihn bei den DSLRs zwar nicht an die Decke richten, ihn allerdings zum Steuern von anderen Systemblitzen des Herstellers benutzen. So übernimmt der Kamerablitz die Funktion eines Befehlsmoduls, über das weitere Systemblitze angesteuert werden können. Dabei ist natürlich auch einstellbar mit wie viel Leistung die entfesselten Blitze arbeiten sollen etc. Ich gehe davon aus, dass das bei anderen Herstellern ähnliches gibt, wie eingangs erwähnt, ich bin da nicht so zu Hause.

So hat dieses kleine Helferlein durchaus seine Daseinsberechtigung. Bei einer Profikamera sehe ich das ein, dass man das weglässt, dafür gibt es gute Gründe. Da ich aber nicht in den entsprechenden Gegenden unterwegs bin wo es auf den ultimativen Schutz ankommt, möchte ich an meinen Kameras diesen kleinen Blitz nicht mehr missen.

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