Wenn die Bilder gemacht sind gibt es im Anschluss bei mir einen fest definierten Ablauf. Dabei spielt es tatsächlich keine Rolle ob das Bilder sind die im Rahmen eines Auftrages entstanden sind oder ob ich in meiner Freizeit unterwegs war. Ich schreibe diese Zeilen, weil jüngst jemand Bilder aus einem Auftrag verloren hat. Grund war eine Verkettung aus technischem Versagen und nicht festgelegter Abläufe (oder Einhaltung derer). Und es gibt einfach Dinge, die man auch als One Man-Show einfach festlegen und anschließend auch machen muss.Gegen technische Ausfälle ist man nie gefeit, keine Frage. Als Fotograf kann man aber das Risiko des Bildverlustes minimieren. Als ich mich selbstständig machte habe ich mir daher einen festen Ablauf auferlegt, den ich seither strikt einhalte und den ich hier einfach einmal kurz skizzieren möchte, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen. Wenn ich also mit der Kamera nach Hause komme passieren folgende einfache Schritte:
- Import der Bilder von der Speicherkarte (oder den Karten) in Lightroom auf meine aktive Datenplatte
- Entweder aktives Anstoßen des Backupjobs auf meine erste Backup-Platte, alternativ Abwarten des automatischen Jobs, in der Regel aber ersteres
- Frühestens jetzt wird die Speicherkarte in der Kamera formatiert
- In Abständen weiteres Backup auf eine extern gelagerte Festplatte
Ich lösche auch grundsätzlich keine Bilder in der Kamera. Die Entscheidung ob ein Bild in die Tonne kommt oder nicht fällt am Rechner. Auf die Art und Weise minimiere ich einen Datenverlust vor Auftragsablieferung durch eigene Paddeligkeit oder technische Ausfälle. Erst wenn ich außerhalb der Speicherkarte mindestens zwei Datenbestände des Jobs habe wird die Speicherkarte formatiert. Vorher wird die betreffende Karte (oder Karten) auch nicht wieder in die Kamera gesteckt, sondern bleibt neben dem Kartenleser liegen.
Kamera zurücksetzen
Wo wir gerade bei der Kamera sind: Auch hier gibt es bei mir ein paar Spielregeln die ich mir auferlegt habe. Die betreffen zum einen den Akku, zum anderen die Einstellungen der Kamera. Bei mir rollieren die Akkus, deshalb sind sie bei mir auch durchnummeriert. Ich verspreche mir so eine gleichmäßige Abnutzung der Energiespender. Nach einem Job geht der benutze Akku aufs Ladegerät und aus der Fototasche kommt der nächste Akku in die Kamera. Die Kamera selbst wird auf bestimmte Einstellungen zurück gesetzt. So stelle ich sicher, dass ich beim nächsten Benutzen der Kamera weiß wie sie eingestellt ist und keine komischen Überraschungen erlebe. Für mich hat sich im Laufe der Zeit ein Einstellungsset ergeben das ich meistens nutze und nur im Bedarfsfall umkonfiguriere. Mir hilft das ungemein wenn ich in die Fototasche greife und die Kamera herausziehe und weiß in welcher Konfiguration sie sich befindet.
Das hat natürlich auch einen Grund weshalb ich mir das angewöhnt habe, denn aus Fehlern lernt man 🙂 In den Anfängen hatte ich das nämlich noch nicht so gemacht, bin mit meiner R1 beim Kunden aufgelaufen und habe angefangen zu fotografieren. Die Lichtverhältnisse waren so lala – ok, eigentlich schlechter, so dass die R1 von vornherein auf einem Stativ stand. Nach den ersten Bildern wunderte ich mich allerdings schon über die schnellen Verschlusszeiten die die Kamera da hinlegte – das konnte nicht sein. Bei genauerem Hinsehen auf die Einstellungen sah ich dann auch den Grund. ISO3200 war eingestellt. Das war nicht gut, denn bei dem ISO-Wert rauscht eine R1 heftig, das Material war schlicht unbrauchbar. Danach habe ich mir dann angewöhnt die Kamera nach getaner Arbeit auf bestimmte Parameter einzustellen. Hilft 🙂
Ich mag den Begriff „Paddeligkeit“ sehr. 🙂
Mein Workflow ist sehr ähnlich.
Liebe Grüße Jörg
Sind wir alle nicht ein bisschen paddelig? Also manchmal? 😉