Mein lieber Freund und Fotograf Jörg Langer hatte da so eine Idee, warum nicht unter Fotografen einfach mal RAWs tauschen und sehen, was der andere daraus macht, wie der andere das eigene Bild interpretiert. Ich finde das eine klasse Idee und so landete denn auch ein RAW vom Jörg in meinem Lightroom. Und was soll ich sagen: Kitsch as Kitsch can – ich liebe es 🙂
Nun ist es so, dass Jörg mit einer Sony a7R2 unterwegs ist – was bei einem solchen Motiv schon nett ist, denn es gibt auf Grund der hohen Auflösung viel Raum zum Beschneiden des Bildes. Obwohl mir schon der Gedanke kam, das Boot mittig positioniert zu lassen. Weil man es kann und weil es so schön plakativ ist. Letztendlich habe ich mir zwei Versionen gebaut, bin immer hin und her gesprungen und der klassische Schnitt hat knapp gewonnen. Der Grund hierfür ist am rechten Bildrand zu sehen. Die Windräder, wie man sie hier im Norden öfters zu sehen bekommt und sowohl die norddeutsche als auch dänische Landschaft prägen. Die hätte ich natürlich elegant verschwinden lassen können – aber dann hätte das Bild einen Teil seiner Identität verloren. Es wäre ein Sonnenuntergangsbild geworden, das überall hätte entstehen können.
Außer Beschnitt habe ich den Kontrast etwas angezogen, leicht nachgeschärft – und gerade gerückt. Sonst läuft das Wasser aus einer Seite des Monitors raus :-D. Das Bildformat ist statt 3:2 nun 16:9. Die Zeichnung der Wolken wollte ich noch etwas zurück holen, der Lichterregler ist hier mein Freund. Naja, zumindest beinahe, denn damit holte ich auch Teile des ausgebrannten Mastes zurück und das wollte ich nicht. Die Sonne sollte schon noch den Mast „durchbrennen“. Deshalb habe ich in den Korrekturwerkzeugen auf den Radialfilter zurück gegriffen und auf die Sonne gesetzt. Noch etwas Dynamik dazu. Das Boot links musste weichen, ebenso zwei Vögel im Hintergrund. Abschliessend noch eine leichte Vignette. Und so kommt es zu Kitsch as Kitsch can wie es sein muss. 🙂
PS: Ja Jörg, wir müssen uns mal wieder sehen 🙂