Die Kameragröße macht es nicht

Die Kameragröße macht es nicht

An sich wollte ich etwas ganz anderes schreiben, aber in den letzten Tagen kreisten meine Gedanken immer wieder um das Thema „Spiegellose Systemkamera“. Hinter mir liegen zweieinhalb Wochen USA, ich war im Nordosten unterwegs und vor der Reise stellte sich die Frage, welche Kamera kommt mit. Wie letztes Mal die D700 oder war leichtes Gepäck angesagt? Im Hinblick auf die Rundreise und meiner Erfahrungen die ich in fast einem Jahr NEX-6 sammeln durfte war die Antwort schnell klar. Die Nikon ging zum Service und die Sony mit auf Reisen.

Die Frage, ob die kleine NEX meinen Ansprüchen gewachsen sein würde stellte sich nicht wirklich. Ich kenne ihre Grenzen und die sind relativ weit gesteckt. Mit auf die Tour gingen vier Objektive, von denen ich genau zwei benutzt habe. Ein Tamron 18-200mm und ein Sigma 19mm f/2.8. Um es kurz zu machen: Vermißt habe ich fast nichts. Es gab ein oder zwei Momente, da hätte ich gerne ein 2.8er Tele gehabt, aber so what. Mit der „kleinen“ zu arbeiten hat viel Spaß gemacht. Handlich, unauffällig, auf den ersten Blick eine „Touriknipse“. Leicht, mit dem Klappdisplay gerüstet für die „anderen“ Perspektiven und gerüstet mit Helferlein die auch meine D700 hat. Und hat dabei eine Bildqualität die über jeden Zweifel erhaben ist.

Zurück in Deutschland dann der Griff in die große Fototasche, die Spiegelreflexen in die Hand genommen und wieder damit gearbeitet. Und in meinen grauen Zellen begann sich ein Wunsch zu formen, genauer zwei Wünsche. Eine spiegellose Systemkamera in robustem Gehäuse, aber nicht so wuchtig wie meine D700, allerdings mit einem Sucher in ihrer Größe. Etwas Tuning an der Akkulaufzeit könnte nicht schaden, aber sonst wäre das etwas, was mir als Arbeitsgerät auch Spaß machen könnte. Vielleicht sogar mehr als meine Nikons.

Der zweite Wunsch wäre, das insbesondere neue Kunden die Leistungsfähigkeit einer Kamera nicht nach ihrer Größe beurteilen. Sondern an dem, was wirklich hinten raus kommt. Leider ist es aber immer noch oft so, dass man als Fotograf nicht ernst genommen wird, wenn man nicht mit einer DSLR aufläuft. Ja, es gibt Aufträge die ich meiner Sony nicht anvertrauen würde. Weil sie dafür zu zierlich ist und die DSLR ihr an der Stelle überlegen ist. Aber sie ist an sich ja auch „nur“ meine Freizeitkamera. Und dennoch gibt es Aufträge, die würde ich guten Gewissens mit der NEX abwickeln. Ganz einfach weil sie es kann. Die kleine Große.

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